PL ANUNGSWERKSTAT T  NEUE  SIEMENSSTADT
 


Willkommen bei der Planungswerkstatt

Wir sind eine Bürgerinitiative von Anwohner*innen und Mitarbeiter*innen von Firmen und Institutionen aus der Siemensstadt mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen in unserem Stadtteil. Wir bündeln die Forderungen der Anwohner*innen und bringen sie bei den jeweiligen Verantwortlichen vor.



 

aktuelle Informationen


24.10.2021

Wie Siemens Versucht die Anwohner zu täuschen und ein kleiner Rückblick zum Bürgerforum vom 01.10.2021

Am 01.10.2021 fand ein sogenanntes “Bürgerforum” in den Räumen der Siemens AG am Rohrdamm 88 statt. Gezeigt und gesagt wurde wenig neues, doch die von Siemens präsentierte Vorstellung des neuen Quartiers entspricht nicht der tatsächlich bekannten Planung und kann täuschen. Die Darstellungen und Visualisierungen des zukünftigen Neubauviertels in Siemensstadt “Siemensstadt²” können für die Betrachter irreführend sein, weil immer wieder verschiedene grafische Verfälschungen angewendet werden, welche die realen Maßstäbe verzerren  und die Neubauvorhaben kleiner und “grüner” erscheinen lassen, als sie tatsächlich zu erwarten sind.

Zum besseren Verständnis sind hier einige dieser grafischen Tricks anhand der Visualisierungen von Siemens erklärt:

Darstellung_Siemens_02_.jpg
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Auf dem Bürgerforum wurde weiterhin seitens Siemens behauptet, es hätte bereits zum städtebaulichen Wettbewerb eine intensive Bürgerbeteiligung gegeben.
Tatsächlich aber hat es im Rahmen des Projektes Siemensstadt² bisher keine erkennbare Bürgerbeteiligung gegeben, die über Informationsveranstaltungen hinausging gegeben, bis auf die Wahl des Namens „Siemensstadt²“ für die Marketingbezeichnung des Projektes, bei der man über 5 vorgegebene Namensvorschläge abstimmen konnte.

Es gibt bisher keinerlei nachvollziehbare Hinweise oder Rückmeldungen, dass Kommentare, Wünsche und Forderungen der Bürger an irgendeiner Stelle in das Projekt eingeflossen sind.

Die von Siemens genannten Beispiele, bei denen Bürgerwünsche Berücksichtigung finden sind kritisch zu sehen:

Angeblich war es der Wunsch der Bürger offene Erdgeschosszonen mit öffentlichen Nutzungen, Geschäften und Gastronomie etc. zu schaffen.

Eine solche Nutzung ist jedoch bei jedem Neubauvorhaben mit gemischter Nutzung der übliche Standard und vor allem mit Blick auf die für Siemens zu erwartenden hohen Gewerbemieten für diese Erdgeschosszonen keinesfalls ein Zugeständnis an die Bürger.

Angeblich war es auch ein Wunsch der Bürger, die Dächer der Neubauten zu begrünen.

Dies ist ebenso gängige Praxis und bei einer so maximal verdichteten Planung eher eine Notwendigkeit, da im Außenraum kein Platz mehr für die Versickerung anfallenden Regenwassers bleibt und Siemens die Kosten für die Einleitung des Regenwassers von den zahlreichen Dachflächen ins Kanalnetz gering halten möchte. Da die geplanten Neubauten auch höher sind als die bestehenden Gebäude der Umgebung werden die Gründächer außerdem für niemanden wahrnehmbar sein.

Auch bei den Wünschen der Bürger nach einer Bibliothek oder z.B. einem Bioladen, wie beim Bürgerforum angesprochen muss man sich fragen, ob sich diese Wünsche an Siemens richten, oder ob es sich eigentlich vielmehr um Bürgerwünsche an den Stadtteil in dem sie wohnen handelt! Die alte Siemensstadt! Siemens nutzt hier die Bedürfnisse der Anwohner um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Ob die alte Siemensstadt profitieren wird, wenn in der Nachbarschaft ein programmatisch überladenes neues Stadtviertel mit überdimensionierten Einkaufsmeilen und unverhältnismäßiger Bebauungsdichte entsteht, ist fraglich.

Der Wunsch nach einer Reduktion der Dichte zu einem, dem Standort angemessenen Verhältnis, wurde jedenfalls abgeschmettert. Siemens gibt vor angeblich die Bedürfnisse der Bürger ernst zu nehmen, aber sobald es um die wirtschaftliche Ausnutzung und konkrete Massen des Vorhabens geht, zeigt sich Siemens kompromisslos.

Planungswerkstatt - 17:45 @ Allgemeines, Nachrichten, Kommentar der Planungswerkstatt


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