Wir sind eine Bürgerinitiative von Anwohner*innen und Mitarbeiter*innen von Firmen und Institutionen aus der Siemensstadt mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen in unserem Stadtteil. Wir bündeln die Forderungen der Anwohner*innen und bringen sie bei den jeweiligen Verantwortlichen vor.
22.01.2024
Auf seiner Sitzung am 16. Januar hat der Senat den Bebauungsplan für den Eingangsbereich von Siemensstadt² verabschiedet. Wenn nun noch das Abgeordnetenhaus zustimmt, werden die Bauarbeiten beginnen - dort, wo jetzt ein Bauzaun am Rohrdamm mit bunten Bildern für das Projekt wirbt.
14 Einwände hat es laut Presse in der Öffentlichkeitsbeteiligung gegen den B-Plan gegeben - teils grundsätzlicher Natur, teils zu einzelnen Aspekten der Planung. Offenbar wurden alle beiseite geschoben. Auch, wie die Senatsverwaltung sagt, weil sich die Stellungnahmen nicht ausschließlich auf den Eingangsbereich bezogen, sondern auf das Gesamtprojekt, wie z.B. die geplante hohe Dichte des Quartiers, die Verkehrsplanung usw. Ein seltsamer Einwand, wenn selbst Senator Gaebler bei der Vorstellung vor der Presse davon spricht, dass dieser (Teil-)Bebauungsplan “zwar der kleinste, aber der wichtigste” (lt. Tagesspiegel v. 17.01.2024) sei.
Die Kernkritik, die von Mitgliedern der Planungswerkstatt in ihren Stellungnahmen geäußert wurde:
“Mit der geplanten Bebauungsdichte und dem Maß des Neubaus zeigen sich die Projektverantwortlichen in seltsamer Weise zukunftsvergessen. Während die Welt darüber diskutiert, wie Städte der drohenden Überhitzung widerstehen können, wie wir dem Kollaps unserer natürlichen Lebensumwelt begegnen, was zu tun ist, um den Menschen Wohn- und Freiräume zu sichern, ohne für Neubauten den CO²-Ausstoß in die Höhe zu treiben, während sich die Arbeitsorganisation dramatisch verändert, Wohnkonzepte der deutschen Nachkriegsgesellschaft immer weniger die realen Lebenswelten abdecken, während all dessen plant ein Immobilienkonzern - denn als solcher agiert Siemens in diesem Projekt - eine städtebauliche Missetat mit 9 Hochhäusern, maximaler Dichte, minimalem Anteil natürlichen Grüns, fragwürdiger Vermehrung der Büroflächen und fehlender landschaftlicher und städtebaulicher Einbindung in die Umgebung und ungeklärter großräumiger Verkehrskonzeption. Hier landet ein UFO neben denkmalgeschützter Architektur.”
Es wird sich zeigen, ob das Abgeordnetenhaus den vom Senat vorgezeichneten Weg geht. So oder so wird die Auseinandersetzung mit dem Projekt aber weitergehen.
Planungswerkstatt - 18:43 | Kommentar hinzufügen
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